Mittwoch, 10. März 2010

White Mountains, New Hampshire

Mein letzter Eintrag ist schon wieder einige Tage alt und der Grund ist nicht etwa Langeweile oder ein Fehlen von Erzählbarem.

Wie bereits angekündigt, habe ich das vergangene Wochenende in der Nähe von North Conway in New Hampshire verbracht, und gleich vorweg: es war noch besser als ich es mir vorgestellt hatte!

Schon am Donnerstag spätabends bin ich gemütlich mit dem Caprice-Boot gen Süden geschaukelt, das letzte Stück durch absolut einsame Gegenden. Die Grenze war kein großes Hindernis, abgeben musste ich nur meine Fingerabdrücke. Schade dass ich direkt davor nicht klettern war, da würden sie wohl nicht viel erkennen;)


Ein witziges Bild am Wegesrand: ausgerechnet nach kilometerlanger Fahrt ohne jegliche Zivilisation, ist mir zwischen den ersten vereinzelten Häusern dieses etwas schaurige Straßenschild aufgefallen:
Schnell wieder eingestiegen und weg von diesem unheimlichen Ort!

Bei meiner Ankunft gab es dann gleich ein ordentliches Abendessen, Chefkoch Rudi höchstpersönlich hat Surf&Turf aufgetischt, Lobster und Steak! Ich darf gar nicht daran denken, da läuft mir gleich wieder das Wasser im Mund zusammen. Man kann sich vielleicht schon vorstellen, dass ich an diesem Wochenende nicht vehungert bin :)

Am nächsten Tag gings dann zum Skiverleih und gleich ins erste Skigebiet direkt gegenüber dem Mount Washington, dem mit 1917m höchsten Berg der Region. Interessant daran ist die extreme Exposition dieses Gipfels, die reine Höhe ist ja nicht so beeindruckend und auch die nördliche Breite - vergleichbar mit Genua - klingt eher nach Wärme. Trotzdem wird die Wetterstation am Gipfel, die übrigens das ganze Jahr über besetzt ist, an Unwirtlichkeit bestenfalls von der Antarktis übertroffen, wenn überhaupt! Das ist wohl auch der Grund, warum diese Berge White Mountains heißen. Da schaut kein Stein oder sonst etwas heraus, alles vollkommen vereist.

Mein Wetterglück bzgl. Skifahren ist mir ja fast schon peinlich, nach einem absoluten Traumtag Anfang Jänner am Arlberg (war mein einziger echter Skitag heuer in Ö), hatten wir auch hier 3 Tage Sonnenschein pur. Was keinesfalls eine Selbstverständlichkeit ist, denn den Gipfel des Mt. Washington 3 Tage hintereinander sehen zu können ist angeblich eher die Ausnahme. Und das noch mit ausreichend Schnee, wenige Tage zuvor hatte es einen snow storm (naja, Schneefall eben) mit laut Skigebiet 4 feet Neuschnee gegeben. Ok, das ist jetzt wohl die Touristen-Lock-Angabe, aber 2 feet (ca. 60cm) werden es sicher gewesen sein. Und das reicht allemal.


Dank ausreichend Schnee haben wir auch die eine oder andere Buckelpiste gefunden, in der wir die Oberschenkel ein wenig quälen konnten. Und ich muss sagen, mein bermudianischer Onkel hat sich auch da beachtlich geschlagen, auf der glatten Piste sowieso. Wir haben von Freitag bis Sonntag 3 verschiedene Skigebiete in der näheren Umgebung abgeklappert - Wildcat Mountain, Attitash Mountain/Bear Peak und Bretton Woods. Dass die Pisten zum Teil eher flach sind, war weniger störend, da sehr wenige Leute auf der Piste waren und wir entsprechend schnell fahren konnten. Auch am Lift gab's kaum ein Anstellen und so konnten wir die Tage echt gut nutzen, am Nachmittag war die Müdigkeit dann meist schon deutlich vorhanden.

Am Abend gab es dann wieder Selbstgekochtes, nur am Samstag waren wir essen in einem mexikanischen Restaurant. Nachos, Burritos usw. waren auch sehr lecker. Am Sonntag haben wir dann noch den Nachbarn, Hank aus Rhode Island getroffen und mit ihm länger gequatscht. Ein echt lässiger Typ!

Am Montag war dann Abreisetag, kein Skifahren mehr, dafür ein wenig die "Stadt" ansehen. Eigentlich ist shoppen ja nicht gerade meins, wenn es in einem Ort allerdings 6 oder 7 Sportgeschäfte gibt, ist das etwas ganz anderes! Zusätzlich war ich dann noch in ein paar Outlets, wobei ich sogar ein Paar Vespa-Schuhe gefunden habe! Leider in Größe 48 oder so, deshalb sind sie dann auch leider im Regal geblieben.


Auf der Heimreise musste ich dann unbedingt noch diese schönen Straßenschilder fotografieren:

Hat aber nichts geholfen, es hat kein Elch die Straße gekreuzt und die Bären schlafen wohl noch tief. Dafür habe ich kurz nach Sonnenuntergang dann ein mir wohlbekanntes Lebewesen entdeckt.

Ziemlich frech, sich so knappe 5 Meter neben meinem am Straßenrand abgestellten Wagen herumzutreiben und mich mehr oder weniger zu ignorieren. Und das bei fast vollem Tageslicht, der eingeschaltete Blitz täuscht da ziemlich.

Um viele neue Erfahrungen reicher und mit einem dezenten weißen Abdruck meiner Sonnenbrille im sonst eher geröteten Gesicht bin ich dann abends wieder in der Wohnung angekommen. Und eines ist für mich klar: Die Gegend rund um North Conway war auf jeden Fall eine Reise wert und ich kann jetzt sehr gut verstehen, dass man dort gerne seinen Urlaub verbringt. Umso mehr wenn man auf einer Insel wohnt, die nirgends breiter als 1.5km ist...

Vielen Dank noch mal an Rudi für die Gastfreundschaft und das erlebnisreiche Wochenende in den USA!

LG Gregor

2 Kommentare:

  1. Das klingt ja wirklich nach einem sehr gelungenen Wochenende. Ich hatte keine Ahnung, dass es dort so unwirtlich sein kann (am Gipfel des Berges), und im Gegenteil, dass Rudi super kocht, daran hab ich keine Zweifel. Hätte euch auch gern eine schöne Nachricht überbracht, aber der kleine Mann lässt sich wohl noch ein bisschen Zeit;)
    LG,
    Julia

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Gregor!!!
    Da kann man ja wirklich neidisch werden!!! :-)
    Bei uns is das Wetter auch noch seeeehr winterlich und wir warten alle schon irgendwie auf den Frühling!!!! Es sind echt super Schnappschüsse die du da gemacht hast und dass dir net fad wird war ja a klar!! ;-)
    lg aus dem verschneiten Linz
    moni

    AntwortenLöschen