Freitag, 26. Februar 2010

Vertige-Escalade

Gut dass jetzt die 50-Stunden-Wochen vorerst(hoffentlich) vorbei sind, damit ich wieder ein bisschen mehr zum sporteln komme. Sport ist eben auch Sucht, ich merke das zum Teil schon recht deutlich, wenn ein paar Tage lang die Bewegung zu kurz kommt. Drum war ich gestern gleich morgens vor der Arbeit eine Runde laufen und am Abend haben wir dann nach 6 kletterfreien Tagen endlich wieder die Halle namens Vertige-Escalade aufgesucht.

Und diesmal gibts zur Abwechslung auch Fotos :)

Der in der grünen Wand bin übrigens nicht ich, das ist "Spiderman" Frédéric.
Im Büro war es zwar heute ein wenig ruhiger, Langeweile wird aber auch in der näheren Zukunft keine aufkommen. Besonders gespannt bin ich auf das hoffentlich nächste Woche verfügbare neue Steuergerät für unseren Versuchs-Spyder. Denn dann gilt es das Fahrezug wieder zum Laufen zu bringen, und verschiedene Tests zu machen. Da ich mittlerweile einiges über das System gelernt habe, werde ich dann auch selbständig am Fahrzeug arbeiten können. Jedenfalls eine sehr interessante Herausforderung.
Ja und nebenbei wartet auch noch ein Paper darauf geschrieben zu werden, basierend allerdings auf meiner Diplomarbeit. Stoff ist also schon vorhanden, schreiben muss ich allerdings erst mal.

Heute habe ich mich online über die Einreise-Bestimmungen der USA schlau gemacht. Das hat einen sehr erfreulichen Hintergrund: Das erste Maerz-Wochenende (also schon in einer Woche) werde ich bei "Bermuda-Rudi" in New Hampshire verbringen :)
Darauf freue ich mich echt schon lange, wo doch Sherbrooke nur gute 200km von Rudis Urlaubs-Domizil entfernt ist. Das liegt im White Mountain National Forest, da gibt es ganz in der Nähe genug Möglichkeiten zum Skifahren, unberührte Landschaft - wird sicher super!
Euch allen ein schönes Wochenende - bon week-end!
À la prochaine

Montag, 22. Februar 2010

Ski-doo Grand Prix + night skiing

Good evening @ all,

derzeit verbringe ich nicht viel Freizeit vor dem Computer, es war wieder ein sehr "stressiges" Wochenende.

Erstmal war das Ausschlafen am Samstag wirklich dringend nötig, trotz relativ viel Schlaf war ich vormittags noch recht müde. Aber die Müdigkeit war schnell vorbei, als wir in Valcourt im BRP-Testzentrum ankamen und schon von weitem die unglaublich lauten Motoren der Renngeräte hören konnten.
Beim Grand Prix gibt es verschiedene Bewerbe, Snowcross ist das Skidoo-Rennen ähnlich Motocross, wo etwa 10 Fahrer gleichzeitig mehrere Runden in einem Kurs über Sprünge, durch enge Kurven usw. bewältigen. Was diesen Bewerb ganz gut beschreibt: der Zielsprung geht über vielleicht 20m mit 3m Luftstand, wobei die Fahrer während des Sprungs ihr Visier abwischen! Der Grund dafür ist offensichtlich: es ist die längste "Ruhephase" während einer Runde...

Rund um den Snowcross-Parcours befindet das Oval für die Highspeed-Events, wobei es hier verschiedenste Fahrzeuge (natürlich in eigenen Klassen) unterwegs sind. Es gibt hier VTT (véhicules tout terrain - also Quads), Motorräder vergleichbar mit Supermoto und natürlich Schneeschlitten. Das ganze findet allerdings auf Eis statt, entsprechen sind alle Gefährte mit Spikes ausgestattet. Die Kurvengeschwindigkeiten und Beschleunigungen sind echt beeindruckend, besonders bei den Motorrädern hätte ich mir das nicht vorstellen können. Und gerade die Schneeschlitten entwickeln einen geradezu ohrenbetäubenden Lärm - so etwas wie einen Endschalldämpfer gibt es eben nicht.

Besonders interessant war auch das Fahrerlager, das jeder Besucher betreten kann. Besonders der Eisspeedway ist echt eine Domäne der Bastler, da sieht man nur Eigenbau-Fahrzeuge, zum Teil echt abenteuerlich zusammengebastelt. Mit so etwas in höllischem Tempo übers Eis zu jagen, dafür braucht es schon sehr viel Begeisterung um nicht zu sagen einen klitzekleinen Defekt im zentralen Nervensystem ;)

Allein über diese Rennen könnte ich Stunden berichten, was aber nicht der Sinn dieses Blogs ist. Jedenfalls war ich am Samstag mit 2 Rotaxlern in Valcourt und habe gleich beschlossen am Sonntag noch einmal hinzufahren. Diesmal allerdings mit ein paar Freunden aus Sherbrooke.

Und am Sonntag hatten wir auch die Möglichkeit selbst Skidoos zu testen =)

Um es kurz zu machen: Wahnsinn!! Ich muss mir unbedingt eine längere Skidoo-Tour organisieren, Spaß^10! Wir haben uns gleich für 2 Fahrten eingetragen und ich konnte 3 verschiedene Modell ausprobieren, 2-Takter und einen 4-Takter. Natürlich waren die Möglichkeiten bei den kurzen Testrunden eingeschränkt, aber eins merkt man sofort: Die Geräte beschleunigen wie ordentliche Motorräder, und das auf Schnee! Von 0 auf 80km/h (mehr war auf der Testrunde wegen fehlender Lebensmüdigkeit meinerseits nicht drin) in gefühlten 2 Sekunden - da geht ordentlich die Post ab. Wie gesagt so eine ausgiebige (mehrstündige) Testfahrt steht momentan weit oben auf der Wunschliste.

Da wir damit noch nicht ausgelastet waren, gings am Nachmittag auf in Richtung Bromont, dem Skigebiet, das ich letztes Wochenende vom Highway aus gesehen hatte. Und es waren noch einige beleuchtete Pisten mehr als die vermuteten 8-10. Da Skigebiet ist gar nicht so schlecht, lauter 4er-Sessellifte (4 oder 5) und viele eher schmale Pisten, immerhin teilweise ordentliche Buckelpisten, Höhenunterschied wird so 300m sein. Da die Leihski nicht so toll ausgesehen haben und auf den Pisten recht viel los war, habe ich mir gleich Shortcarver (nicht wirklich, sie haben eine Sicherheitsbindung) genommen. 118cm lang und 8m Radius - mir hats echt Spaß gemacht :)

Bezeichnend für die offene Art der Quebecois ist auch folgendes Erlebnis: Beim Anstellen zum Lift sehen wir vor uns 2 Monoski-Fahrer, und als wir über die seltenen Brettln sprechen, dreht sich einer um und fragt, ob wir die Monoski ausprobieren möchten. Naja, warum eigentlich nicht? Schaut zumindest witzig aus.
Eine Liftfahrt später steige ich oben mit einem Monoski an den Schuhen aus - und merke gleich, dass Stehenbleiben kritisch ist. Mit den Tipps des Besitzers, der mit seinem Zweitski dabei ist, gehts aber gleich ganz gut und es macht sogar echt Spaß. Das Gefühl ist ähnlich dem Fahren mit nur einem Ski, man steht jedoch bei jedem Schwung mit dem ganzen Gewicht quasi auf dem Innenski. Nicht ganz einfach, ich habe doch meine Stöcken viel als Stützen missbraucht ;) Immerhin bin ich aber heil wieder unten angekommen, mit der Erkenntnis, dass es absolut kein Fehler war die Gelegenheit dieses für mich neue Sportgerät kennenzulernen zu nützen.

Ja, ich könnte noch so manches schreiben, allerdings möchte ich hier bei kurzen Berichten über meine Erlebnisse in Übersee bleiben. Und morgen gibt's um 7:00h eine Telefonkonferenz - da heißts wohl oder übel früh aufstehen.

Es würde mich sehr freuen ein paar Neuigkeiten von euch zu hören! Aja, am besten erreichbar bin ich derzeit per Email (gre_heizinger@hotmail.com)

LG Gregor

Freitag, 19. Februar 2010

Montréal


Mittlerweile sind einige Tage vergangen, trotzdem möchte ich euch noch vom letzten Wochenende berichten. Samstags war ich mit Dave, einem PhD-Studenten am CTA, für einen Tagesausflug in Montréal, das mit dem Auto in etwa 1.5 Stunden erreichbar ist. Um einfach einmal einen Eindruck von dieser doch recht großen Stadt am Lorentzstrom zu bekommen (je nach Definition 1.6 bis 3.7Mio Einwohner), waren wir zuerst am Mont Royal unterwegs, einem großen bewaldeten Hügel mit super Aussicht auf das Stadtzentrum.


Am alten Hafen haben derzeit die Eisläufer das Sagen, die Hafenbecken sind mit einer dicken Eisschicht bedeckt und dienen z.T. als Eislaufplätze. Das ganze Hafengelände ist echt beeindruckend, einfach alles unglaublich groß. Schon der Lorentz-Stom selbst ist riesig und strömt auch relativ stark, da könnte man schon noch ordentlich Wasserkraft herausholen;) Aber auch so ist in Québec der Anteil der Wasserkraft ziemlich hoch, was ich so gehört habe liegt er bei ca. 45%, wobei sehr viel Strom in die USA exportiert wird. In Kanda selbst ist der Strom sehr billig (ca. 4 Euro-Cent/kWh), an der Grenze wird er dann ums ca. 3-4-fache teurer, was den Kanadiern entsprechende Gewinne bringt.


Zwischendurch waren wir zum Aufwärmen mal in einer kleinen Brasserie, ähnlich dem Josef's in Linz und am Abend haben wir dann unseren Hunger in einem Steakhouse gestillt - echt super so ein ordentliches Steak! Und die Portionen sind eben auch amerikanisch...
Bei der Heimfahrt sind wir an einem kleineren Skigebiet vorbeigekommen, das mir bei Tageslicht gar nicht aufgefallen ist. Bei Dunkelheit ist es aber nicht zu übersehen - Nachtskilauf ist hier recht beliebt. Gut, auch bei uns gibt's mittlerweile in den meisten Skigebieten eine Flutlichtpiste, aber die beleuchten hier doch tatsächlich den halben Berg!! Das waren sicher 8-10 mittelprächtige Pisten, die da um halb 10Uhr abends noch in vollem Lichte erstrahlen. Wie schon erwähnt, Strom ist recht billig in Québec...

Wie zu erwarten war, hat sich an der Tankstelle dann herausgestellt, dass die Caprice ziemlich trinkfest ist. Trotz Highway-Bummelei war der Verbrauch der letzten Tankfüllung bei ca. 14 l/100km. Wobei ich jedoch den Verdacht habe, dass der Tankwart den Tank bis an den allerletzten Rand gefüllt hat, was die ganze Berechnung ein wenig verfälscht. Aber sparsam wird das Boot so oder so nicht, ist aber auch nicht seine Hauptaufgabe. Driften :) ist da schon wichtiger und das geht wirklich super mit Frontmotor, Heckantrieb und entsprechend langer Karosserie. Da stören dann nur mehr die allgegenwärtigen Stopptafeln... aber auch nicht wirklich.


Dass ich mich die letzten Tage nicht gemeldet habe, hat einen guten Grund: keine Zeit :(

Diese Woche sind 5 Kollegen von Rotax hier am CTA und die wenigen Tage waren entsprechend ausgefüllt von Arbeit. Am Abend waren wir dann jeweils noch gemeinsam Essen, mit Ausnahme der Klettertage - man muss eben Priotitäten setzen. Entsprechend müde bin ich jetzt am Ende dieser Woche und werde daher einfach mal früh ins Bett gehen und ordentlich schlafen. Morgen geht's ohnehin schon wieder weiter, dieses Wochenende ist in Valcourt ein Ski-doo Grand Prix, da werden wir morgen ein wenig zuschauen. Da helfen sicher auch die derzeitigen Temperaturen, es ist mit knapp unter 0°C schon fast verdächtig warm und fast schon angenehm. Dafür zeigt sich die Sonne kaum und es gibt immer mal wieder leichte Schneeschauer.

Sodala, genug für heute, Neues gibt's demnächst wieder

Salut, Gregor

Samstag, 13. Februar 2010

Spyder rider

Heute war einmal mehr ein abwechslungsreicher Arbeitstag, nach ein paar Stunden vorm PC konnte ich am Nachmittag wieder in die Werkstatt gehen, wo an einigen hochinteressanten Gefährten herumgebastelt wird. Nachdem Maxime in den letzten Tagen seinen neuen Regler am Prototypen des Spyder für ein neues halbautomatisches Getriebe eingestellt hat, wobei ich sehr viel über das ganze System lernen konnte, war der "Dreiradler" heute reif für kurze Probefahrten. Ich muss schon sagen, der Mensch hat gute Nerven: Nachdem er selbst kontrolliert hat, ob auch alles einigermaßen funktioniert, durfte ich gleich ein paar Runden zwischen Parklatz und Kreisverkehr drehen. Und das, obwohl ich vorher noch nie mit einem Spyder gefahren bin, was doch ziemlich anders ist als ein Motorrad oder gar ein Auto!
Ich habe mich redlich bemüht unser Gefährt nicht gleich in der ersten Kurve in den Graben zu werfen, denn was da an Entwicklungskosten drin steckt möchte ich gar nicht genau wissen. Allein die Messausrüstung in einem Koffer am Gepäckträger kostet gute 30.000$.

Naja, jedenfalls habe ich es geschafft den Spyder wieder heil in die Garage zu bringen und so ganz neben bei hat es auch noch ordentlich Spaß gemacht :) (obwohl ich mir Burnouts und dergleichen im Gegensatz zu Maxime dann doch verkniffen habe)

Leider hat er mich gebeten, keine Fotos irgendwo herumzuzeigen, darum gibts nur das obige Prinzipbild für alle die nicht genau wissen, was ein Can-Am Spyder eigentlich ist (und das werden wohl die meisten sein). Aber der abgebildete ist eh schöner, unserer hat keine Verkleidung und haufenweise Kabel und Schläuche rundherum.

Ordentlich kalt wars natürlich auch wieder. Ich glaube seit ich hier bin habe ich noch nichts wärmeres als vielleicht -5°C erlebt, wenn überhaupt.

Am Abend waren wir ausnahmsweise einmal in der Kletterhalle um uns danach noch bei einem Freund ein Klettervideo bei vietnamesischem Essen anzuschauen. War echt gemütlich. So, jetzt sollte ich aber echt schlafen gehen, morgen möchte ich ja gern nach Montréal fahren um mir diese Stadt einmal ein wenig anzuschauen. Allerdings vorerst nur für einen Tag, vielleicht wirds ja ein andermal länger.

Salut

Gregor

Dienstag, 9. Februar 2010

La Caprice

Nein, das ist kein köstliches Gericht, auch keine Karibikinsel. Es ist mausgrau, ca. 2 Tonnen schwer und 20 Jahre alt: mein Boot alias Chevrolet Caprice Classic

Dieses Fahrzeug ist tatsächlich näher am Boot als an einem Auto, zumindest für mich ist es sehr ungewohnt, weil es in so ziemlich jeder Hinsicht das Gegenteil meines Clio darstellt: lang und breit gegen klein und handlich, Heckantrieb, V8, 5.0(!) Liter Hubraum, 4-Stufen-Automatik mt einem Wählhebel der ähnlich einem Scheibenwischer bedient wird, innen ausgestattet wie ein gemütliches Wohnzimmer, ein Fahrwerk wie ein Kamel. Trotz der 8 Zylinder bin ich noch nie mit einem Auto so gemütlich durchdie Gegend gegondelt wie mit der Caprice, wobei ich gar nicht wissen möchte, wieviel Benzin da pro Kilometer durch die Einspritzanlage plätschert... Der Sound jedoch ist auch nicht von schlechten Eltern, das blubbert so wunderschön dahin, vor allem in einer Tiefgarage ;)


Leider gehört das tolle Gefährt nicht mir, aber ich habe das ausgesprochene Glück, dass Jean-Philippe - ein Arbeitskollege - mir quasi sein Zweitauto für die nächsten Monate zur Verfügung stellt. Weil er es "momentan eh nicht braucht" und er in meiner Situation sicher froh wäre über so ein Angebot. Da hat er wirklich recht! Für mich ist es genial, denn sonst wärs doch relativ schwierig günstig an einen fahrbaren Untersatz für wenige Monate zu kommen. Und dann noch so ein Ding, "the last real American luxury car" wie J-P meint - das ist einfach schon eine Erfahrung für sich.


Ich freu mich schon auf eine längere Ausfahrt, bisher war ich nur im Einkaufszentrum und in der Kletterhalle damit. Wobei sich beim Einkaufen der mindestens 5 Leichen fassende Kofferraum auch bewährt ;) Eventuell schauen wir am Samstag mal nach Montréal, das wäre sicher auch interessant.


Bis demnächst dann, salut


Gregor

Sonntag, 7. Februar 2010

WE 1 in Sherbrooke

Ich habe gar nicht gewusst, wie schnell so ein Wochenende vergehen kann, ohne dass man irgendetwas Großartiges gemacht hätte. Gestern war ich in diversen Shops unterwegs um Haushaltsklump und Essen zu kaufen. Gar nicht so einfach da alles zu finden, in manchen Kaufhäusern ist alles nur französisch angeschrieben und noch dazu sind sie ziemlich weitläufig. Wenn man da so wie ich alles abklappern muss um sich zurechtzufinden, dann braucht das so seine Zeit.

Derzeit leide ich überhaupt ein wenig an kognitiver Überlastung, falls es sowas gibt. Stress habe ich zwar gar keinen, im Gegenteil, jedoch schiebe ich das einfach mal der Sprachverwirrung zu. Schon nach diesen paar Tagen hier denke ich manchmal englisch - schrecklich. Für französisch reicht's dann doch noch nicht ganz, da kämpfe ich noch eher mit den Grundlagen.

Im Supermarkt habe ich dann schnell einmal für 150$ Lebensmittel gekauft, damit ich Armer nicht verhungern muss. Praktischerweise kann ich Tiefkühlprodukte am Balkon lagern, das Gefrierfach im Kühlschrank wr sonst schon zu klein geworden. Und jetzt gerade habe ich mal eben für die nächsten 3 Tage vorgekocht, denn im CTA gibt's keine Kantine, dafür eine Küche mit ein paar Mikrowellen usw.

Heute Vormittag habe ich mich doch tatsächlich überwunden und bin bei Schneefall und windigen -12°C eine Runde laufen gegangen, mein Bewegungsdrang war einfach schon zu groß. Mit warmer Kleidung wars aber echt ok und am Mont Bellevue hinter der Uni habe ich dann auch schnell eine Schneeschuh-Spur gefunden, der ich dann einfach nachgelaufen bin. Leider gehörte diese zu einer Art Schnitzeljagd im Wald und verlief kreuz und quer durchs Unterholz. Allerdings wusste ich von Landkarten, dass ich in diesem Wald in jeder Richtung früher oder später auf eine Straße stoßen müsste, und nach kurzer Zeit kam ich sogar auf eine Langlaufloipe. Es dürfte da sogar ein richtiges Netz an Loipen geben, vielleicht sollte ich mir wirklich mal Ski ausborgen. Vorerst reichen mir aber die Laufschuhe.

Zur Stadt hinunter bin ich dann über die Skipiste gelaufen. Tatsächlich gibt es auf diesem Hügel einen 2er-Sessellift und einen Tellerlift parallel zueinander und dazu gleich 5 schmale Abfahrten. Höhendifferenz: bescheidene 80m, aber für Kinder und Anfänger optimal.

Ein Foto hätt' ich noch anzubieten, könnte Andi+Edda interessieren ;)


best regards, Gregor

Freitag, 5. Februar 2010

Grüße aus Sherbrooke (QC), Canada


Bonjour à tous!

Nach einigen sehr ereignisreichen Tagen hier in Kanada gibt es jetzt einen ersten Zwischenbericht.

Ich bin gerade erst heute Abend in meine neue Wohnung gezogen, wo ich die nächsten knapp 6 Monate wohl auch bleiben werde. Damit habe ich nun auch außerhalb des Büros einen Internet-Anschluss, Skype, Facebook und Co. werden das wohl zu spüren bekommen! Aber der Reihe nach:

Anreise war am 31.1. über München - Toronto - Montreal, wo ich die Nacht von Sonntag auf Montag in einem Hotel verbracht habe. Dieser erste Reisetag war doch recht lang, 6:00h Tagwache und 21:30h Ortszeit Ankunft im Hotel, was 3:30h MEZ entspricht. Am nächsten Tag gings dann per Bus, Métro, Bus nach Sherbrooke und nochmal per Bus zu meiner vorläufigen Bleibe. Das hätte ich sicher einfacher haben können, aber mir war's so lieber. Nach einem kurzen Erkundungsspaziergang war dann immerhin klar, wo ich am nächsten Morgen erscheinen sollte. Das ist nicht so selbstverständlich wie es klingt, denn auf diversen Satellitenfotos (google maps, earth etc.) ist das CTA nur Wald und Wiese, da das ganze Gebäude noch keine 2 Jahre steht. Apropos, CTA steht für "centre de technologies avancées" und ist ein Entwicklungszentrum, das eine Kooperation zwischen der Universität von Sherbrooke und BRP (dazu gehört Rotax) darstellt. Dort arbeiten ca. 40 Leute, etwa ein Drittel davon sind Studenten (Master bzw. PhD). Naja, seit Dienstag sind sie um einen mehr ;)

Ja, es schaut ein wenig arktisch aus auf dem Foto, ist es auch. Aber drin im Büro ist es immerhin schön warm. Ganz allgemein sind die Temperaturen natürlich schon recht knackig, morgens -20°C und tagsüber Höchstwerte um die -10°C sind relativ normal, somit dürften wir dieser Tage recht durchschnittliches Wetter haben... Aber dafür scheint dauernd die Sonne, Nebel ist hier eine Seltenheit.

Von der Stadt selbst, die ja immerhin ca. 150.000 Einwohner zählt, habe ich noch nicht allzu viel gesehen, bis auf einen Billard-Salon am Mittwoch und - ganz wichtig - die Kletterhalle am Donnerstag. Mein Büro-Nachbar Frédéric, mit dem ich relativ viel zusammenarbeiten werde ist passenderweise ein begeisterter Kletterer und ca. 3-4 mal in der Woche in der Halle anzutreffen. Allein schon ihm zuzusehen ist echt verblüffend, pickt wie eine Spinne an der Wand! Da kann ich einiges lernen...

Morgen werde ich mich erstmal mit all den Dingen eindecken, die in der Wohnung noch fehlen. Das sind zum Glück nur Kleinigkeiten, da die Wohnung praktisch vollständig möbliert ist und auch die Küche einigermaßen ausgerüstet ist. Übrigens habe ich hier ein Sofa, das sich leicht in ein Bett verwandeln lässt, Besuch ist somit ab sofort möglich und sehr willkommen!

Soweit also die ersten Eindrücke, wobei ich versuche mich sehr kurz zu halten um hier nicht den ganzen Blog in einen Roman zu verwandeln. Dafür melde ich mich bald wieder, versprochen!

À bientot!

Gregor